Dass der Pferdebestand in den Jahren 1921 bis 1993 von 144 auf 49 zurückgegangen ist, das hat die Motorisierung mit sich gebracht. In diesem Zusammenhang ist ein Blick zurück ins 18. Jahrhundert ganz interessant; damals unterschied man im Emmental vier Kategorien von Bauernbetrieben: 1 . Der Bauernhof verfügte über einen ganzen Ackerzug von vier Pferden. 2. Das Gut oder Heimwesen konnte mehr als eine Kuh und mindestens ein Pferd, aber kein ganzes Gespann halten. Es erzeugte genügend Brotfrucht für den Eigenbedarf der Bauernfamilie. 3. Im Stall des Heimets oder Kuhgeschicks stand bloss eine Kuh. Sein Besitzer baute etwas Getreide an. 4. ·Der Kleinbetrieb des Geissenbauers hiess Taunergschickli. Es umfasste soviel Land, dass nebst etwas Hanf und Flachs die «Erdspeise» (Rüben, Kartoffeln und Gemüse) angepflanzt werden konnten. Gewerbe Gastgewerbe Im Jahre 1914 warben die Verkehrsvereine des Emmentals mit einer Broschüre für <<Ferien-Aufenthalte im Emmental». Dort steht geschrieben: Groggenmoos, Bowil. Freundlicher, ruhiger Ferienaufenthalt. Naher Tannenwald, 12 Betten. Elektrisches Licht. Eigenes Fuhrwerk, Landwirtschaftsbetrieb. Pensionspreis je nach Jahreszeit und Dauer des Aufenthalters Fr. 3.- bis Fr. 4.-. Besitzer J. Fr. Wüthrich. Wildeneibad. Neuer Bau. ½ Std. von Station Bowil SBB. 20 Fremdenzimmer. Bett von Fr. 1.50 an. Pension von Fr. 4.- an. Frühstück 80 Cts. Mittagessen Fr. 1.50 bis 2.50. Eisenhaltiges Wasser. Bäder zu jeder Tageszeit. Staubfreie Luft, geschützte Lage. Angenehme Spaziergänge. Besitzer: Chr. Hostettler. 50
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