Dorfchronik - Bowil und seine Geschichte

die beim Aufrichten angebracht worden waren, um die Hochstud vor dem Umkippen zu bewahren. Beidseitig des Hochstuds waren ungefähr schuhlange Tannastnägel eingebohrt. Wozu das? Damit der Mann, welcher beim Aufrichten mit dem Hochstud in die Höhe gezogen wurde und oben geblieben, bis das Firstholz aufgesetzt war, wieder zur Erde steigen konnte. Im Ganzen wurden auf diese Weise drei Männer zur Höhe befördert, deren drei Hochstüde benötigte es als Firstträger. Wobei der Stud über den Wohngeschossen nicht bis auf den Boden reichte. Es war eine besondere Kunst, die schweren, langen Balken vom Zimmerplatz weg in die Senkrechte zu bringen. Dies geschah mit Hilfe langer Seife durch eine Menge kräftiger Männer, deren Bewegungen vom Zimmermeister sachkundig dirigiert werden mussten. Und nur ein mutiger und schwindelfreier Mann wagte es, auf diese Weise sich zur Höhe ziehen zu lassen». ''(, In diesem Jahre verfasst die Kantonale Denkmalpflege ein Bauinventar unserer Gemeinde. Dieses Inventar düfte weiteren Aufschluss über alte Bauten geben und wird ab Herbst 1995 veröffentlicht. Im Kunstführer Emmental von 1"982 wird von Bowil folgendes berichtet: Alter Ortskern südlich der Durchgangsstrasse Kirche, 1930 von Otto Gygax. Originelles Archivgebäude, 1827, mit geschweiftem Dachhelm. Am Ostrand des Dorfes Hof Witschi, Gruppenhof mit wertvollem Baubestand in schöner räumlicher Staffe,lung. Bauernhaus Nr. 118 unter Halbwalmdach mit Bühnislaube 1. Hälfte 18. Jahrhundert; unterkellerter Kantholz-Blockbau von 1784; Stock mit gemauerter Rauchküche 4. Viertel 18. Jahrhundert, Wagenschopf 1. Hälfte 19. Jahrhundert. Gärbi, Bauernhaus, Front mit 3 Lauben und Halbwalmdach 1. Hälfte 18. Jahrhundert, Speicher 1773, Ständerbau. 59

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